OT: The Devil's Advocate
USA 1997 - 138 Min. - 2,35:1 - Taylor Hackford
USA 1997 - 138 Min. - 2,35:1 - Taylor Hackford
"Ich bin Humanist. Vielleicht ja sogar der letzte Humanist. Ich bin ein FAN der Menschheit!"
Taylor Hackford (Dolores), seltsamerweise bisher nur Wenigen als Regie-Wunder aufgefallen, serviert dem staunenden Betrachter einen eiskalten Kommentar auf die Karriere-Geilheit der Upper Class gegen Ende des vergangenen Jahrtausends, benutzt, natürlich völlig übertrieben und grotesk verzerrt, stellvertretend dafür den angesehenen Stand der Prozessanwälte, welche für die Interessen ihrer meist schuldigen Mandanten (und für ihre eigenen) über Leichen gehen. Allein schon angesichts des Filmtitels verrät man wohl nicht zuviel, wenn man auf Al Pacino als eine neue, sehr interessante Ausgabe des auf Erden wandelnden Leibhaftigen hinweist. Zum Glück halten sich bei diesem exzellenten Thriller stampfende Pferdefüße und ähnliches stark in Grenzen, abgesehen, wie gesagt, von dem übertriebenen Fegefeuer-Firlefanz gegen Ende. Aber diese Effekthascherei ist dann wenigstens auf dem modernsten Stand der 1997er Tricktechnik und atemberaubend anzusehen.
Jedenfalls, wenn etwas Im Auftrag des Teufels unvergesslich macht, dann ist das doch zumindest die schauspielerische Tour-de-force von Edelmime und Knautschgesicht Al Pacino. Mit wahrhaft diabolischer Freude gibt er den absolut nicht unsympathischen Beelzebub und wütet durch die Szenerie, dass einem schwindlig wird - selbst, wenn er nur ruhig dasteht... Und alleine für seinen durchaus überdenkenswerte Aspekte ansprechenden Monolog über buchstäblich Gott und die Welt hätte der bei der '98er Oscar-Verleihung schmählich Übergangene minimal eine Nominierung als bester Hauptdarsteller verdient gehabt!
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