Mittwoch, 22. Juli 2020

unbreakable //

OT Unbreakable // USA 2000 // 102 Min. // 2,35:1 // 

"Sie nannten mich Mr. Glass."

"Ein verheerendes Zugunglück vor den Toren von Philadelphia. 131 Tote. Nur ein Mann hat die Katastrophe überlebt... völlig unverletzt, ganz ohne Schrammen. Hatte David Dunn nur Glück? Oder gibt es einen tieferen Grund für sein Überleben? Er hat keine Antworten auf seine Fragen. Doch dann tritt der mysteriöse Elijah Price in sein Leben. Er behauptet, David Dunn sein unzerbrechlich und er wüsste warum." (BD-Cover)

M. Night Shyamalan ist einer der filmtechnisch zurückhaltensten Regisseure Hollywoods. In seinen Werken wimmelt es nur so vor übernatürlichen Geschehnissen und unerklärlichen Phänomenen - Stoffe, aus denen andere, mehr dem Mainstream zugeneigte Spielleiter ein sämtliche Sinne benebelndes High-Tech-Brimborium fabriziert hätten. Shyamalan aber hat spätestens seit »The Sixth Sense« einen eigenen Stil und Zugang zu seinen fantastischen Geschichten gefunden.

Genau wie im Geisterthriller aus dem Jahre 1998 verzichtet er in »Unbreakable« weitestgehend auf visuellen Hokuspokus und konzentriert sein ganzes Augenmerk auf die Charaktere, seine Helden und Schurken, die eigentlich lieber keine wären. Nach dem phänomenalen Erfolg von »The Sixth Sense«, ebenfalls mit einem geisterhaften Bruce Willis in der Hauptrolle, waren direkte Vergleiche mit M. Night Shyamalans neuem Film natürlich unausweichlich. »The Sixth Sense« ist zweifelsohne ein guter Film, die teilweise haarsträubenden, auch bei bestem Willen unübersehbaren Logik-Löcher jedoch verärgern jeden mitdenkenden Zuschauer. Schon klar, bei einem Fantasy-Thriller den Begriff "Logik" ins Spiel zu bringen, ist mutig. Wenn sich ein Film aber einem speziellen Genre voll und ganz verschreibt, dann sollte er wenigstens die Regeln dieses Genres einhalten, und das gelingt Shyamalan konsequenterweise erst bei Unbreakable.

Zugegeben, man muss sich erst einmal auf das abgefahrene Comic-Helden-Szenario einlassen. Ist man aber dazu bereit, ergibt das Werk einen ganz eigenen schlüssigen Sinn mit seiner ganz eigenen schlüssigen (Fantasy)Logik. Und indem der Regisseur und Autor den großartigen Samuel L. Jackson, seinen gläsernen Antihelden, am Ende noch einmal den für das gesamte Geschehen essentiellen Satz wiederholen lässt, hat er uns, scheinbar ganz nebenbei, einen der bewegendsten Momente der Film-Geschichte geschenkt.

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