Mittwoch, 29. Februar 2012

ocean's eleven //

OT Ocean's Eleven // USA 2001 // 116 Min. // 2,35:1 //
Regie Steven Soderbergh // Kamera Peter Andrews // Musik David Holmes //

"Cliff Richard hat angerufen, er möchte sein Hemd wieder zurückhaben."

"Kaum aus dem Gefängnis entlassen, plant der elegante Gauner Danny Ocean in Las Vegas den Coup seines Lebens: Er will die drei größten Casinos der Stadt gleichzeitig ausnehmen. Dazu engagiert er die elf besten und coolsten Spezialisten der Branche, wie den Falschspieler Rusty und den Taschendieb Linus. Ihr raffinierter Plan scheint perfekt. Doch Danny hat mit dem skrupellosen Besitzer der Casinos, Terry Benedict, noch eine ganz private Rechnung offen. Denn Terry ist der neue Freund von Dannys Ex-Frau Tess. Und um sie zurückzuerobern, riskiert Danny alles." (DVD-Cover)

Liest man sich die Beschreibung der DVD-Rückseite durch, besteht die Gefahr, dem Irrglauben zu erliegen, dies sei lediglich ein weiterer netter, aber eigentlich überflüssiger Gangsterfilm, ein selbstzweckhaftes Starvehikel mit der alleinigen Intention, einige Hollywood-Größen ohne viel Aufwand und mit einer 0815-Story mal wieder ins Gespräch zu bringen. Auch wenn man sich erinnert, dass Stephen Soderbergh üblicherweise vornehmlich mit großen, meist Oscar-würdigen Dramen auftrumpft, wie beispielsweise »Traffic« oder »Erin Brockovich«, so bedeutet es wohl, dass »Ocean's Eleven« nicht mehr als eine Fingerübung für den Regisseur gewesen sein kann, ein kleiner Appetithappen für Zwischendurch.

Nun, Fingerübung hin oder her, Begriffe wie "überflüssig", "selbstzweckhaft" oder "0815" sollte man dafür jedenfalls nicht gebrauchen. Selten hat man einen so durch und durch amüsanten, in sich stimmigen und ganz besonders stilvollen Film zu Gesicht bekommen wie dieses Remake des Klassikers »Frankie und seine Spießgesellen« mit Frank Sinatra aus dem Jahre 1960. Die Beteiligten sind mit sichtlichem Spass und Charme bei der Sache, Kostümdesigner Jeffrey Kurland dürfte bei seinen ziemlich lässigen Kreationen einige Überstunden angesammelt haben, und Meister Soderbergh kümmerte sich höchstselbst auch noch als Kameramann um die perfekte Hochglanzoptik (im Nachspann verpasste er sich dafür allerdings das Pseudonym "Peter Andrews").

Der verblüffende Höhepunkt des Coups am Schluss fügt sich nahtlos an das hochintelligente Geschehen an, und genau, wie Danny Ocean seine "Eleven" (lat.: "Schüler") dann ein wenig klüger und erwachsener ins normale Leben zurück entlässt, so entlässt er den Zuschauer mit der Gewissheit, mal wieder einen außergewöhnlichen Gangsterfilm gesehen zu haben.

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